Ziele
Das Projekt erforscht die Schnittstelle zwischen menschlichem Körper und Technik. Es verbindet Fragen der Kultur- und Technikgeschichte, der Philosophie, insb. der Technikphilosophie, und der Anthropologie. Dabei nimmt es soziale, politische und kulturelle Körperbilder sowie Körperwahrnehmung in den Blick und reflektiert die Grundfrage nach der Natürlichkeit, nach einer Hybridisierung durch Technik und nach dem Übergang von Artefakt zum Biofakt. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie sich gesellschaftlicher und kultureller Wandel im 20. und 21. Jahrhundert in konkreten Objekten, die den Übergang Leib/Ding markieren, deren technischer Innovation und in der Interaktion mit ihnen ausdrückt.
Materielle Grundlage des Projektes ist die Sammlung des Deutschen Hygiene-Museums, die sich auf das Thema »Körpergeschichte« konzentriert. Fokussiert wird ein wichtiger Teilbereich der Sammlung zum Schwerpunkt »Prothetik« mit etwa 700 Körperprothesen, die als künstlicher Ersatz oder Zusatz für Körper- und Organteile dienten und ausschließlich aus körperfremdem Material gefertigt wurden. Der Bestand umfasst einen Zeitraum von mehreren hundert Jahren, wobei das Gros der Objekte aus dem 20. und 21. Jahrhundert stammt.